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DAS ARTEMISION

Der Artemis-Tempel in Ephesus ist einer der sieben Weltwunder. Heute sind aber nur noch die Fundamente und eine einzige Säule des Tempels erhalten. Die Fundamente des Tempels stehen außerdem im Grundwasser. Man kann sich heute also schwer vorstellen, wie dieser Tempel damals ausgesehen haben mag. Der Artemis-Tempel befindet sich in der Ebene außerhalb der römischen Stadt, nahe den Hügeln von Ayasoluk im heutigen Selçuk. An dieser Stelle standen ehemals drei Tempel. Einer davon war ein Artemis-Tempel. Dieser erste Tempel war ein klassischer Peripteros aus dem 8. Jahrhundert vor Christus. Dieser kleine Tempel war 9,5 Meter breit und 13,3 Meter lang. Acht Säulen stehen an der Längsseite, vier an der Breitseite. Sechs weitere Säulen aus Schiefer umgeben die Cella, unter der ein versteckter Schatz gefunden wurde. In diesem Schatz ist eine Halskette, möglicherweise für das Heiligenbild. Die Kimmerier rissen, bis auf den Altar, diesen kleinen Tempel ab und begannen den Bau des ersten großen Marmortempels mit Chersiphron, seinem Sohn Metagenes und Theodoros als Baumeister. Unter der Cella dieses Tempels, unter dem östlichen Teil, wurde eine Münze gefunden. Diese Münze wird auf das Jahr 560 v. Chr. datiert, das Jahr, in dem Kroisos an die Macht kam. Diese Münze deutet darauf hin, dass Kroios den östlichen Teil der Cella umbauen ließ als Fundament für die neue Kultstatue. Der erste große Marmortempel wird der Kroisostempel genannt, weil Kroisos den angefangenen Bau weiterführte. Dieser neue Tempel war 55,10 Meter breit und 115,14 Meter lang. Der Stil dieses Tempels war der Dipteros, d. h. zwei Säulenreihen um das Pronaos herum. Der nach samischem Vorbild gebaute Pronaos ist sehr tief und in diesem ist die nicht überdachte Cella. In der Cella befand sich ein Naiskos ohne den später üblichen Opisthodomos, worin das Kultbild der Artemis enthalten war. Die Statue der Artemis ist über und über mit Symbolen überdeckt. Einerseits zeigen die Blumen, Bienen, Löwen, Stiere und Tierkreiszeichen Artemis, wie sie klassischerweise in Griechenland verehrt wurde. Andererseits machen die vielen Brüste und Stierhoden auf der Statue den karischen Einfluss auf den Artemiskult deutlich. Nimmt man diese zusammen, symbolisiert Artemis sozusagen die Harmonie mit der Natur personifizierte.
Dieser Tempel brannte 356 v. Chr. nieder, angeblich durch die Brandstiftung eines Mannes namens Herostratos, der seinen Namen für die Nachwelt unsterblich machen wollte. Moderne Wissenschaftler bewiesen jedoch, dass ein einzelner Mann niemals diesen Tempel hätte niederbrennen können. Vielmehr sei es wahrscheinlich, dass die Priester selber den Tempel in Brand setzten, weil der Hera-Tempel in Samos ihnen Konkurrenz machte. Der Wiederaufbau des Tempels kam auch; zur Finanzierung gaben die Damen sogar ihren Schmuck. Alexander der Große selbst bot an, beim Wiederaufbau zu helfen. Jedoch wurde abgelehnt mit der Begründung, ein Gott dürfe keinem anderen einen Tempel bauen. Er wurde in der ersten Hälfte des 3. Jh. v. Chr. fertiggestellt. Der neue Tempel wurde auf den Fundamenten des alten Tempels gebaut, jedoch wurde das Gebäude höher gelegt: Statt vorher 4 waren es nun 13 Stufen zum Eingang. Die alten Masse wurden beibehalten, doch der Tempel prächtiger ausgestattet. Nur die Säulen waren jetzt einen Meter niedriger als vorher. Der neue Altar war 32 Meter breit und 22 Meter lang. Die Ruinen desselben liegen jetzt unter Wasser. Rinnen in dem Altar deuten darauf hin, dass das damals auch zum Problem wurde.
Von den Säulen ist heute eine als einzige ein Beweisstück von der Höhe des Tempels. Der Tempel wurde nämlich im Jahre 263 n. Chr. von Westgoten größtenteils zerstört. Danach diente er als Marmorsteinbruch der byzantinischen Zeit.
Der gesamte Tempelbezirk bildete mehr oder minder eine eigene Stadt. Der Artemis wurden viele Dinge geopfert. Schweine waren die häufigsten, aber es gab auch Opfer von Eseln, Hunden, Bären, Löwen, und sogar Menschen. Die Priester waren für die Organisation des gesamten Kultes verantwortlich, also Gottesdienst, Umzüge und die meist Opferfeste. Die Priester verwalteten auch die Opfergaben, d. h. sie verliehen sie zu bestimmten Zinssätzen und machten dadurch exzellente Geschäfte. Der Tempel selbst war dadurch auch ein blühendes Finanzzentrum.
Der Artemis-Kult
Man nimmt an, dass die Artemisreligion aus der Verehrung der Muttergöttin und dem Fruchtbarkeitskult stammt, dem auch die vielen Kybele-Statuen in der gesamten Türkei zuzuordnen sind. In der Steinzeitsiedlung Çatalhöyük (nah bei Konya) hat man 9000 Jahre alte Figuren gefunden. Obwohl Artemis als Mutter aller Lebewesen galt, hat ihr Vorbild doch seine Ursprunge in Jäger und Sammlerkulturen, die sich von Tieren ernährten. Vielleicht verkörpern jene über 13000 Jahre alten Frauendarstellungen, die man in Höhlen in Europa und Asien entdeckt hat, den Prototyp solcher Muttergottheiten. Das älteste Zeugnis des Kybele-Artemis-Kults in Ephesos ist eine einfache Holzstatue. Die beiden gut erhaltenen Artemis-Statuen im Ephesos-Museum von Selcuk zeigen, welche Bedeutung diese Muttergottheit einst besaß. Die Große Artemis (mit der Krone am westlichen Ende der Halle) und die Schöne Artemis sind von der Hüfte bis zu den Zehen mit Blumen und Tieren bedeckt. Auch die kopflose Artemis-Statue trägt Bienen und Blumen. Der Schmuck an den Kultbildern weist darauf hin, daß Artemis als Herrin der Tiere verehrt wurde. Sie war ihre oberste Hüterin und Personifikation der Harmonie der Natur. Durch die Verehrung dieser Göttin zeigten die Epheser, daß das harmonische Zusammenleben mit der Natur ihr zentrales Anliegen war.
Man hat häufig behauptet, die Sozialstruktur der Bienen habe Modell gestanden für die religiöse Hierarchie innerhalb des Artemis-Kultes. Die Bienenkönigin pflanzt die Art fort und wird dafür von den anderen versorgt. In Ephesos standen Hunderte von Priestern und Priesterinnen im Dienst der Artemis. Der oberste Priester, der Megaysos, nahm Geschenke für den Schatz des Tempels an und verlieh aus diesem Schatz auch Geld. Vor dem Amtsantritt wurden ihm und den anderen Priestern zur Erhaltung der Keuschheit die Fortpfianzungsorgane entfernt. Die Priesterinnen, die dein Megaysos zur Seite standen, waren Jungfrauen, die der Artemis geweiht waren Keuschheit, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung sind Schlüsselbegriffe des Artemiskultes. An den Brüsten der beiden Artemis-Statuen sind Stierhoden als Symbole der Fruchtbarkeit befestigt, die man der Göttin auch opferte. Sie wurden lange für Eier gehalten. Der Halsschmuck der Schönen Artemis setzt sich aus den Tierkreiszeichen zusammen und verweist darauf, daß sie die Verkörperung des Lebens und des Kosmos ist. Ihre lebenserhaltende Kraft zeigt sich auch darin, daß Verbrechern im Tempelbezirk Asyl gewährt wurde. Obwohl diese bedingungslose Liebe vielen Ephesern ein Dorn im Auge war, lehnte noch Kaiser Tiberius im Jahr 22 n. Chr. ihre Forderung nach Abschaffung dieses Rechts ab. Es gehörte wohl zum Bild der Großen Mutter, daß sie alle ihre Kinder liebte.
Der erste Tempel der Artemis wurde vermutlich von den Kimmeriern zerstört, die Ephesos im 7. Jh. v. Chr. angriffen. Die ältesten Kunstwerke des Tempels aus dem 8. Jh. v. Chr. sind heute im British Museum ausgestellt. Zwischen 550 und 460 v. Chr. wurde der erste große Tempel für diese Köni-gin des Himmels und der Erde erbaut. Es war ein prachtvoller Bau. 127 ionische Säulen, jede davon 9 m hoch, tru-gen ein Dach, das einen 155 auf 55 m großen Innenhof bedeckte. Auf allen vier Seiten des Tempels standen die Säulen zweireihig. Dieser Artemis-Tempel, dessen Lage der britische Ingenieur John Wood 1869 zum ersten Mal genau bestimmt hat, war noch eindrucksvoller als der Tempel der Hera auf Samos und viermal so groß wie der pi Parthenon in Athen.

Als der Priester Herostrat den Tempel niedergebrannt hatte, angeblich in der Nacht, als Alexander geboren wurde, im Jahre 356 v. Chr., erbaute man zwischen 350 und 250 v. Chr. das zweite große Artemision. Es glich dem ersten, abgesehen von einem 3 m hohen Sok-kel, auf den 13 Stufen führten und galt als eines der Sieben Weltwunder. Zu diesen zählen die Agyptischen Pyramiden, der Koloß von Rhodos, die Zeus-Statue in Olympia, die Hängenden Gärten von Babylon, der Leuchtturm von Alexandria und das Mausoleum von Halikarnassos.
Noch einmal, nach der Zerstörung durch die Goten in den Jahren 125 und 262 n. Chr. wurde der Tempel wieder aufgebaut. Mit dem wachsenden Einfluß des Christentums sank die Bedeutung des Artemis-Kults, der aber möglicherweise die Marienverehrung beeinflußt hat. Marmor vom Artemision wurde beim Bau der Hagia Sophia (der großen Ayasofya-Basilika in Istanbul) und für die Johannesbasilika in Selcuk verwendet. Heute sind vom einstigen Weltwunder nur noch die Fundamente und eine Säule übrig.

 
     
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